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Dienstag, 27. August 2013

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Gabis Kolumne

Was haben Zumba und Istanbul gemeinsam?

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Guten Tag!

Rhein-Neckar, 24. Oktober 2011.- Was haben Zumba und Istanbul gemeinsam? Richtig, beides ist im Moment unglaublich angesagt. Und irgendwie kommt man zur Zeit um beides nicht herum, musste Gabi feststellen.

Wie nennt man das, wenn uns plötzlich und überall immer wieder dieselben Begriffe begegnen? Und je mehr man darauf achtet, umso auffälliger wird es? Richtig, subjektive Selektion.

Istanbul - Stadt auf zwei Kontinenten.

Doch jetzt erst Mal zu Istanbul, davor Konstantinopel und davor Byzanz: Istanbul ist nicht (!) die Hauptstadt der Türkei – das ist Ankara – aber die größte Stadt der Türkei und mit ihren rund 13 Millionen (oder auch 20) unter den Top Five weltweit. Und es ist die einzige Stadt dieser Welt, die auf zwei Kontinenten – Asien und Europa – liegt.

Also, hier knallt Morgenland auf Abendland und das schon seit Tausenden von Jahren. Hier treffen sich Mini-berockte Türkinnen mit verschleierten Türkinnen, hier stehen Moscheen neben großen Christenhäusern – alles im allem – hier geht-€™s ab. Laut, bunt – Döner gegen Big Mac. Und all-€™ das auch nicht erst seit gestern.

Wer redet noch vom Big Apple oder gar von Paris – alle reisen nach Istanbul

Und dann kommt plötzlich eine Welle und bringt die Stadt zur Brandung. Wer redet noch vom Big Apple oder gar von Paris – alle reisen nach Istanbul. Es fängt langsam an, steigert sich und plötzlich man hat das Gefühl, sofort dorthin reisen zu müssen.

Aber der Reihe nach. Ich unterhielt mich mit Bekannten, die mir erzählten, dass sie für ein verlängertes Wochenende nach Istanbul fliegen. Schön, dachte ich, würde ich auch gerne, und nichts weiter. Ein paar Tage später erzählte mir eine Freundin, dass ihr Bruder seine Flitterwochen in Istanbul verbringt und als ich kürzlich mit einer anderen Freundin im Café saß und sie sagte, sie fliegen in den Herbstferien nach Istanbul, wunderte mich das nicht mehr wirklich.

Verstärkt wurde dieses Gefühl von meinem Radiosender- - und da bin ich wirklich ganz einfach strukturiert, ich höre nämlich jeden Morgen auf der Fahrt zur Arbeit immer den gleichen –  der, und das wird jetzt niemanden wundern, Reisen nach, Sie wissen schon, Istanbul, verloste und jeden Morgen, neue Details zu dieser Metropole verkündete.

Und spätestens als mein Mann sagte: „Schatz, wir sollten mal nach Istanbul fliegen, das muss eine ganz tolle Stadt sein“ – und er hört weder den Sender noch war er bei den Gesprächen dabei – wusste ich, diese Stadt ist gerade richtig angesagt.

Aerobic war gestern – Zumba ist heute

Zumba - auch überall im Internet zu finden

Und nun zu „Zumba“. Und, ganz ehrlich, vor einem halben Jahr kannte ich den Begriff noch nicht einmal, und inzwischen ist man total out, wenn man nicht weiß, was sich dahinter verbirgt.

Aerobic, Bauch-Beine-Po, Spinning oder Pilates waren gestern, Zumba ist heute. Der neueste Trend aus den Fitnessstudios.

Wer sich in um seine Idealfigur sorgt, schwört nun auf das Tanz-Work-out Zumba. Die Fitness-Neuheit aus Kolumbien enthält Schritte aus lateinamerikanischen Tänzen wie Salsa, Merengue, Samba oder Cumbia. Und als Erfinder von Zumba gilt der kolumbianischstämmige Choreograf Alberto Perez aus Miami, genannt Beto.

Gibt man „Zumba“ bei Google ein, erhält man 34.000.000 Treffer. Und jetzt erzählen Sie mir bitte nicht, Sie haben davon noch nichts gehört.

In den USA gibt es dieses Wunderwaffe für die Traumfigur – eine Bekannte raunte mir vor Kurzem nach einer Stunde zu: „Man verliert rund 1000 Kalorien pro Trainingseinheit“ (was ich im übrigen nicht glaube) – schon seit gut zwei Jahren und auch in deutschen Metropolen trainiert man schon länger nach lateinamerikanischen Rhythmen.

In meinem nordbadisches Kleinstadtleben ist der Begriff „Zumba“ erstmalig im Frühling dieses Jahres aufgetaucht, als eine Freundin mir von ihrem „Zumba“-Lehrer vorschwärmte.
„Bitte, was“, fragte ich und outete mich sogleich, ob meines hinterwälderischen Unwissens.

Wenig Tage später erzählte eine Kollegin begeistert von ihrem neuen „Zumba“-Kurs und eine weitere nickte dabei zustimmend mit dem Kopf und verkündete, als Jamaikanerin liege ihr das sowieso im Blut.

Zumba – macht höllisch Spaß und gute Laune

Da ich Sie jetzt nicht langweilen will, erspare ich Ihnen weitere Begebenheiten, die mich davon überzeugten, dass sich hier wohl ein Trend durchgesetzt hatte und einen „Zumba“-Gutschein weiter – den ich von der Freundin mit dem tollen „Zumba“-Lehrer geschenkt bekommen hatte – befand ich mich unter 30 schwitzenden, lachenden und tanzenden Frauen (die beiden Männer, die teilnahmen, können wir hier getrost vernachlässigen), jeglichen Alters und unterschiedlichster Maße, die zu südamerikanischen Klängen, Hüfte, Bauch und Arme schwingen ließen.

Ehrlich, bei den wenigsten sieht es wirklich südamerikanisch aus, dass man dabei 1000 Kalorien verliert, bezweifle ich auch, aber es macht höllisch Spaß und gute Laune und ist dazu noch gesund.

Und als ich in der Umkleidekabine zwei „Zumba“-Mitstreiterinnen über ihren Wochendtrip nach Istanbul unterhielten, war mir klar, ein Trend kommt selten allein und zuweilen geht er auch Allianzen ein.

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