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Mittwoch, 28. August 2013

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Mit Montage der Rathaus-Uhr ist Sanierung abgeschlossen

Am Marktplatz schlägt wieder die Stunde

Die prachtvolle Rathaus-Uhr kann nun wieder schlagen. Foto: Stadt Weinheim

 

Weinheim, 20. Februar 2013. (red/pm) Um zehn Uhr morgens am vergangenen Montag stand am Weinheimer Marktplatz für einen kleinen Moment die Zeit still. Die Zeiger verharrten kurz in Wartestellung, bis David Kloft von der Schwarzwälder Turmuhrenfirma Schneider den richtigen Knopf drückte. Dann schlug die Stunde wieder am Alten Rathaus. Die Rathaus-Uhr ist wieder an Ort und Stelle und gleichsam ein Zeichen für die nun (fast) abgeschlossene Sanierung des Alten Rathauses am Weinheimer Marktplatz.

Von Roland Kern

Nach einer ausgiebigen Innensanierung vor zehn Jahren, war in den letzten Monaten die Fassade an der Reihe. Nun strahlt das markante Gebäude in hellem weiß, der rote Sandstein bildet den Kontrast.

An Klofts Seite fuhr Thomas Neitzel im Drehleiterkorb der Feuerwehr nach oben, der Veranstaltungstechniker und Hausmeister des Alten Rathauses, drunten standen die Kunsthistorikerin Josephine Zopf-Weber und Christian Szillinsky vom Amt für Immobilienwirtschaft der Stadt Weinheim; beide haben die Sanierung in den letzten Monaten fachlich betreut.

Das elektrisch angetriebene Uhrwerk der etwa 50 Jahre alten Uhr, wurde in Schonach im Schwarzwald von der Fachfirma Schneider auf neuesten Stand gebracht, die aus Metall bestehenden Bestandteile des Zifferblattes und die Zeiger wurden in Weinheim von der Schlosserei Lenz und des Malerbetriebes Haring hergerichtet, wegen der bedeutsamen Maßnahme teilweise sogar gespendet.

Nicht nur Farbe – Blattgold muss es sein

Die Arbeiten waren aufwändig. Die Zeiger sind nicht etwa angemalt, sondern wurden mit 24-Karat-Blattgold überzogen. „Alles andere lässt die Denkmalschutzbehörde bei so einem Projekt nicht zu“, erklärt Josephine Zopf-Weber. Jetzt folgen im Frühjahr noch Arbeiten am Balkon. „Aber das ist mit Mitteln der Bauunterhaltung zu schaffen“, beschreibt Christian Szillinsky. Die eigentlichen Investitionen seien abgeschlossen – und besser gelaufen als gedacht.

Mit wenig Mehrkosten sei es gelungen, neben der Marktplatzfassade auch die Neben- und Rückfassade zu sanieren. Eine deutlich größere Fläche konnte einbezogen werden; die Kosten stiegen von ursprünglich vorgesehenen 100.000 Euro auf 110.000 Euro. Saniert wurden außerdem der Dachreiter und das Türmchen, es folgten Putzausbesserungs- und Malerarbeiten, auch an den Fenstern und Portalen. An den Fenstergewänden wurde der Sandstein ausgebessert.

Nebenbei wurden noch Verfugungsarbeiten an den Dachzinnen sowie diverse Spengler- und Schlosserarbeiten ausgeführt. Damit wurde das markanteste Marktplatzgebäude zum richtigen Zeitpunkt herausgeputzt. Denn 2013 ist in der Region das „Wittelsbacher Jahr“. Die Region der historischen Kurpfalz wirbt mit so bedeutenden Anlagen wie den Schlössern in Mannheim und Schwetzingen sowie dem Heidelberger Schloss – aber auch mit den Hinterlassenschaften der Wittelsbacher in Weinheim.

Das Alte Rathaus am Marktplatz als eingetragenes Kulturdenkmal mit besonderer Bedeutung gehört dazu. Denn vieles spricht dafür, dass der damalige Kurfürst Ottheinrich den Bau angeordnet hat, möglicherweise ist der bärtige Mann auf dem Steinbildnis am Haus sogar ein Abbild des Wittelsbachers.

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