"));

Montag, 11. November 2013

« »
Gebühren "weltlicher" Träger werden den kirchlichen "angenähert"

Die Stadt übernimmt einen höheren Anteil an Kita-Betriebskosten

Kindergarten “Kinderland”. Archivbild: Stadt Weinheim

 

Weinheim, 30. November 2012. (red/ms) Da die freien Plätze außerhalb der meist vollkommen besetzten konfessionellen Kindertagesstätten (Kitas) wesentlich teurer und somit für viele Familien zu unattraktiv sind, hat man am 21. November im Gemeinderat beschlossen, ab 2013 die Kitas “Sternschnuppe” und “Kinderhaus” finanziell stärker zu unterstützen.

Wenn man als Familie Glück hat, erwischt man einen freien Platz in einer konfessionellen Kita Weinheims und zahlt 182 Euro pro Monat. Hat man mehrere Kinder nimmt der Betrag pro Kind ab, für drei Kinder zahlt man dann 92 Euro pro Kopf, bei vieren sind es nur noch 30 Euro. Doch leider sind diese Plätze sehr begehrt und meistens schnell vergriffen. Die verbleibenden freien Plätze sind erheblich teurer, sodass sie für manche Familien kaum noch bezahlbar sind und für die meisten unattraktiv wirken.

Postillion e.V. leitet in Weinheim zwei Kinderkrippen und zwei Kindertagesstätten, das “Kinderhaus” und die “Sternschnuppe”. Aktuell kostet dort ein Platz pro Kind 210 Euro, beziehungsweise 264 Euro. Dies ist vor allem für Familien mit mehreren Kindern problematisch, denn auch weitere Kinder kosten den vollen Betrag: Bei vier Kindern müssten monatlich mehr als 1.000 Euro  gezahlt werden – ein Betrag, den sich zahlreiche Familien schlichtweg nicht leisten können.

Belastung der Kinder vermeiden

Wer einen Platz in einer der beiden Kitas hatte, wechselte zumeist in eine konfessionelle, sobald dort ein Platz frei wurde. Die ständigen Wechsel erschwerten nicht nur, eine Regelmäßigkeit in den Betrieb zu bringen, sondern sind, mehreren Pädagogen zufolge, auch eine starke Belastung für die betroffenen Kinder, da diese sich schon nach wenigen Monaten wieder an eine neue Umgebung gewöhnen müssen.

Daher beschloss der Gemeinderat, ab 2013 einen höheren Anteil an den Betriebskosten zu übernehmen. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 63 Prozent, bislang waren es 65 beziehungsweise 75 Prozent, nun sollen sie auf 85 Prozent erhöht werden. Für den Haushalt der Stadt bedeutet das einen Kostenmehraufwand von etwa 90.000 Euro.

Dafür wird man nächstes Jahr im “Kinderhaus” und im “Löwenzahn” gleichermaßen für ein einzelnes Kind 200,20 Euro und für vier jeweils 33,00 Euro zahlen.

Moderation von Kommentaren

Die Moderation liegt bei der Redaktion. Für uns steht fest: Kritische Diskussionen sind erwünscht, persönliche Beleidigungen hingegen werden entfernt. Wie wir moderieren steht in der Netiquette.

  • http://www.spreadly.com Marco

    Es wäre schön gewesen, wenn Krippenplätze auch bezuschusst werden würden. So bleiben die ganz Kleinen mal wieder unberücksichtigt.

    • Thomas Ott

      Der Gemeinderat hat nach meiner Erinnerung in den letzten Jahren keinen einzigen Antrag im Bereich der Krippen- und Kindergarten- und Hortbetreuung abgelehnt. Gerade Krippenplätze wurden im Zuge des Rechtsanspruchs ab dem 1.8.2013 massiv ausgebaut. Hinzu kommen hohe Zuschüsse für die Tagespflege. Man kann der Politik in Weinheim manches vorwerfen, aber gewiss nicht mangelndes finanzielles Engagement in Fragen der Kinderbetreuung!